Freitag, 6. April 2012

Work in Progress, Steampunk (Part 2)

Outlines

Weiter geht es, wo der letzte Beitrag aufgehört hat.






Hier sieht man nun auch schon, wie schön ich um meine Bleistiftlinien herumgezeichnet habe. Rein nach dem Motto "bloß nicht berühren, bloß nicht berühren..!"






Ich bin glücklich, dass das Zufügen der Details so gut von der Hand ging. Ich habe zwar ordentlich geplant zuvor, aber wenn man nicht alles auch auf dem Papier festhält, geht schon mal gern was verloren~
Ganz im Gegenteil habe ich mir sogar noch den Spaß gemacht weitere, bisher nicht geplant gewesene Details hinzuzufügen.





Das Foto ist leider ein wenig verwackelt... Macht aber an sich nichts. Die Lines lassen sich noch gut erkennen. Dazu ist allerdings zu sagen, dass vor allem durch das Foto der Wust an Bleistiftlinien ein wenig verloren gegangen ist. Das Original hat mich zu diesem Zeitpunkt noch immer frech mit tausend Linien angegrinst und mich darauf hoffen lassen, dass ich nicht doch irgendwo einen blöden Fehler gemacht habe, den ich erst nach dem Radieren entdecken würde.




Es lässt sich hier eher nicht erkennen, aber die Lines des Rockteils sind sachter gezogen als die der restlichen Bildteile. Das begründet sich durch zweierlei Gedanken:

1. Die Falten sollen ungezwungen und weich wirken.

2. Der rechte, geraffte Teil des Rockes soll später hell coloriert werden.



Die Coloration

Hier gibt es leider eher wenige Zwischenschritte.
Das liegt vor allem daran, dass ich zwar von Anfang an wusste, dass das Farbschema sich auf "Braun" belaufen würde, das aber so eigentlich noch nie gemacht habe.
Natürlich, wer Steampunk kennt, der dürfte als allererste Farbe Braun im Kopf haben. Aber... so eine Sepia-Stimmung lässt sich doch schwieriger einfangen, als ich mir das vorgestellt hatte...

Einfach nur Braun benutzen, ist leider nicht. Gut, nun gibt mein Aquarellkasten auch diverse Brauntöne her, aber Aquarell heißt für mich "mit Farben spielen".

Ich will also ein insgesamt bräunliches Bild schaffen, dass dem Betrachter aber nicht schon beim ersten Blick langweilig erscheint.

Der rechte Bildrand zeigt meine Farbpalette. Die einzige Farbe, die genau so im Bild erscheint, wie sie aus meinem Kasten gekommen ist, ist das Weinrot.
Dieses fand in den Steinchen reine Verwendung; ist aber auch Grundbestandteil des Korsetts, der Fliegermütze, Handschuhe, der Ärmel.

Insgesamt hatte ich drei "Grundtöne", die als Basis für alle (bisherigen) Flächen fungierten. Das waren mein dunkelstes Braun, mein einziges Violett und das genannte Weinrot.
Violett sollte keine "im Bild sichtbare" Farbe werden, hat also nur die Schatten in roten und braunen Flächen unterstützt. Würde man gar nicht unbedingt erwarten, ne?
Um den etwas dreckigen Alterseffekt zu verstärken, griff ich zu je einem dunklen Blau und Grün. Wie bereits erwähnt, ist Braun an sich eine ziemlich langweilige Farbe, die einfach die Unterstüzung von farbintensiveren Farben benötigt. Allerdings hat mich genau das letztlich auch vor das Problem gestellt, wie ich am besten das braune Farbschema erhalten kann, da ich zwischenzeitlich die Befürchtung hatte nun doch zu viel mit Farbe gespielt zu haben; dass das Bild zu bunt werden würde. Mei Tipp in einem solchen Fall: Einfach weitermachen! Sich nicht beirren lassen. Mit ein bisschen Farbgefühl lässt sich alles grade biegen ^.~


Zugegebenermaßen hab ich mich davon aber doch sehr verunsichern lassen~ Und einfach das Goldfinish ein wenig vorgezogen. Gold darf meiner Meinung nach bei Steampunk einfach nicht fehlen. Und schließlich hab ich mir das Tuschefässchen extra aus Deutschland noch mitgebracht..(und am Zoll vorbeigeschmuggelt, haha!)!

Um nochmal drauf hingewiesen zu haben: Ich habe bei der Coloration Wert darauf gelegt, möglichst viele Flächen weiß zu halten um ein lockeres Bildgefühl zu geben und dem Braun der restlichen Flächen mehr Aufmerksamkeit gewährleisten zu können.

Kurz noch ein Einwurf zur Verwendung des reinen Weinrotes.
Mein Lieblings-Smaragdgrün hätte sich für die Steine sicherlich auch gut in Verbindung mit Gold (und Sepia) gemacht. Es hätte dem Bild aber definitiv Wärme genommen. Denn, eine Farbe nur rein zu verwenden halte ich persönlich für eher unschön. Ich will sie dann unbedingt auch noch in andere Flächen einbringen, hätte hier sicherlich im Rock dazu die Möglichkeit gehabt. Allerdings hätte sich das Smaragdgrün sicherlich sehr gegen das vermischte Weinrot erhoben- und dem Bild die Wärme genommen.
Darüberhinaus hätte ich dann kein reines Weinrot mehr an anderen Bildelementen verwenden können ohne doch noch vom Farbschema abzukommen- und wer von euch hätte wohl smaragdgrüne Lippen und Wangen"rouge" bevorzugt?



Hintergrund

Bei einer Hollywoodschaukel kam ich natürlich sofort auf die Idee im Hintergrund einen Garten aufzuziehen. Problem hier: Ja, richtig, das Farbschema!

Ich hab vorsichtig in den unteren Ecken mal ein wneig Blattgrün versucht. Es gefiel und gefällt mir durchaus, vor allem aber gefällt es mir in Verbindung mit dem Hintergundfarbenmatsch, der sich letztlich ducrhgesetzt hat. Diverse Steampunkelemente wie Zanräder waren in der Überlegung; ich hatte allerdings die große Befürchtung, dass dann die Lady im Vordergrund untergegangen wäre.


Ich denke, es war die richtige Entscheidung einfach auf Farbenmatsch zurückzugreifen. Die Streben der Schaukel bringen schon genügend Verwirrung ind das Bildmotiv. Jetzt fügt sich die Dame einfach gut ins Bild ein.

Um Vorder-, Mittel- und Hintergrund noch einmal ein wenig von einander zu trennen, fand nochmal weiße und goldene Tusche Verwendung.Ich denke, es ist unnötig zu erwähnen, dass eine Wiederherrstellung der Originalfarben am Computer zu diesem letzten Schritt geführt hat.


#167 - stay gold (nach einem Titel von Utada Hikaru)


Fragen und Kommentare sind gern gesehen, erstere werden natürlich auch beantwortet~
Liebe Grüße an alle, die durchgehalten haben!

Tiefenwasser

Work in Progress, Steampunk (Part 1)

Jaha, es gibt mich noch, tatsächlich!

Aber bevor ich lange herumschwafel...
fangen wir lieber an mit einer weiteren "Wie langweilt man seine wenigen Leser am besten"-Methode. Dem WIP.

Konzept


Links, die Bildidee. Ganz kurz festgehalten. Der Vogelkäfig unten rechts hat es leider nicht geschafft.
Überhaupt sieht aber schon die erste Skizze ganz anders aus. Rechts sieht man die fertig vorskizzierte Karte. Leider direkt auf dem Papier, das letztlich zur Karte wird. Ich bin hier furchtbar eingeschränkt in meinen Materialien. Es wird mir wohl keiner glauben, dass selbst das Pausen am Fenster hier nicht möglich ist...

Wie man sieht, sieht man nicht viel *lach* Und ob man mir nun glauben mag oder nicht; ich hab mich unglaublich bemüht nicht rumzusauen und zu viele Striche zu setzen. Ich hab auf as Radieren gänzlich verzichtet, um das Papier vor der Coloration nicht zu sehr zu strapazieren. Das bei einem Motiv mit so viel Detail ist echt knochenarbeit für jemanden wie mich, der es einfach liebt nervöse Striche überall hin zu setzen~
Um mich nicht noch weiter zu verwirren, fand die Ausarbeitung von Details und die Faltensetzung komplett während des Outlinens statt. Schlagt mich, aber vor einem halben Jahr (in dem ich nichts gezeichnet habe...) wäre das in einer einzigen Katastrophe geendet. Stolz.

PS: Ich mochte ihren Ausdruck in der Schnellskizze lieber. Gerade Gesichter verändern sich bei mir aber bis zur Fertigstellung eines Werkes noch tausend Mal. Ich denke, da kann man auf folgende Schritte noch gespannt sein.
Weiter geht's dann morgen!